Diese Fluss Überquerung hat Frans van den Berg am Sonntag, dem 11.Juni am Ende eines mühsam gewordenen Weges angetreten. Ein weiterer großer Pionier aus dem Bereich der Physiotherapie, einer der bedeutendsten Entwickler der MT sowohl in der Theorie als auch im klinischen Kontext, ein langjähriger Wegbegleiter und Unterstützer der MT im Besonderen in Österreich hat uns bedauerlicherweise verlassen. Wer Frans, der 1952 in Rotterdam geboren und 1979 seine Ausbildung zum Physiotherapeuten abgeschlossen hatte, begegnete, blieb nicht unberührt, denn er war eine Persönlichkeit. Seine Wissbegierde, die ihn in unterschiedlichste Behandlungskonzepte führte, verstärkte auch seinen kritischen Geist mit dem Fokus, den Einfluss der vielfältigen Behandlungstechniken der Manuellen Therapie bei den unterschiedlichsten Störungen oder Schmerzen am Bewegungsapparat und somit auch sein physiotherapeutisches, manuelles Handeln zu hinterfragen. Es war ihm ein großes Anliegen, die Wirkungsweise der Interventionen aus physiologischer Sicht zu ergründen, um den für das Gewebe zeitlich optimal angepassten, richtig dosierten Trainingsreiz zu finden. Kurz zusammengefasst hat er sich intensiv der Bindegewebsphysiologie zugewandt, seinen Weg in die ganzheitliche Physiotherapie eingeschlagen, zahlreiche Bücher und Publikationen zu diesem Thema verfasst und viel Wissen für unsere neuromuskuloskelettalen Behandlungstechniken eingebracht. Unvergessen wird er all jenen Kolleg*innen bleiben, die ihn persönlich erleben durften, denn seine absolute Begeisterung und sein Forschergeist schienen nie zu ermüden – ob im Seminarraum in seiner Tätigkeit als menschlich und fachlich hervorragender Lehrer oder bei der Arbeit an Patient*innen. Seine eigene Faszination für den Beruf als Physiotherapeut mit all seinen möglichen Facetten und das Brennen für sein Tun steckte an und entfachte bei den Kursteilnehmer*innen das Feuer, sich intensiver mit der Materie zu beschäftigen und das Wissen zu vertiefen. Er war immer bereit, auf Augenhöhe mit seinen Student*innen und Kolleg*innen zu diskutieren, ein Verfechter der interdisziplinären Zusammenarbeit und offen für neue Wege. Wir verlieren einen guten Freund und Mentor, der aber durch sein Wirken und sein vermitteltes Wissen in jedem von uns weiterleben wird. Wir sagen DANKE, lieber Frans für all deine unzähligen Impulse, die faszinierende Fertigkeit Wissen zu vermitteln, deinen Einsatz für unsere Berufsgruppe und deine Kollegialität.
„Wer im Gedächtnis seiner Mitmenschen lebt, der ist nicht tot, der ist nur fern.
Tot ist nur, wer vergessen wird.“
Immanuel Kant